Es wird vielleicht etwas verwundert haben, dass auf afdwatch.de mit einem Mal keine neuen Beiträge mehr kamen. Das Blog wurde Anfang Mai gestartet und fand auch Dank der Starthilfe von Popcornpiraten schnell Verbreitung. Es kam einiges an Input für die Text auf dem Blog. Doch die Auseinandersetzung mit der AfD war mit dem Blick in menschliche Abgründe und der Betrachtung von kruden politischen Thesen verbunden – Beschimpfungen inklusive.
Waren die Querelen in den verschiedenen Landesverbänden noch zu Anfang einigermaßen interessant aufzuarbeiten, so wiederholten sich die Muster bei den innerparteilichen Machtkämpfen und wurden langweilig. Gleiches gilt für die Unterwanderung von rechts. Unweigerlich stößt man in diesem Zusammenhang bei der Recherche auf Ecken im Internet die tiefbraun blubbern und brodeln.
Wen wundert da schon der Applaus von rechts außen, wenn Bernd Lucke bei der Zuwanderung von „einem Bodensatz, der lebenslang in unseren Sozialsystemen verharrt.“ spricht. Zwar schränkt er das auf wenig gebildete und der deutschen Sprache nicht mächtige Menschen ein, aber die Stoßrichtung ist klar und zeigt, dass Lucke mit dem Bedienen von Ressentiments ein bestimmtes Wählerklientel abschöpfen möchte.
Als Betreiber dieser Webseite wird man dann gefragt: „schmutz werfen statt engagieren. warum nicht gleich steine?“ Es wird unterstellt, man hätte furchtbare Kindheit gehabt.
„Ihre Schmierenkampagne gegen die AFD ist doch einfach nur armselig und primitiv. Sie sollten sich lieber um die wirklichen Zerstörer unseres Staates, die Blockparteien CDUCSUSPDFDPGRÜNE, kümmern. Oder werden Sie von diesen Parteien gesponsort?“
Verschwörung! Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Aber afdwatch.de hat nur Geld und Zeit gekostet. Dieses „Das wird man doch mal sagen dürfen!“, welches mantraartig in der Kommunikation der AfD mitschwingt, gilt auch nur für eine ausgewählten Personenkreis – die Piraten gehören da auch nicht dazu.
„Boah, echt langweilig wie Gülle eure Homepage… wie die verkifften Piraten habt ihr es eben einfach nicht drauf…“
Gäähn!
„Was für widerliche Verräter seid ihr denn? Baaahhh, pfui Teufel!“
Doppel Gääääähn!
„Medien sollten Neutral über politik schreiben und nicht Parteien schlecht reden.“
Entzückend! Medien können Politiker vor sich hertreiben, weil sie Angst haben. Ein Unternehmen, welches man vielleicht schon gar nicht mehr als Verlag bezeichnen kann, beherrscht dies vortrefflich. Die Politiker spielen den Medien dabei in die Hände.
„Wirklich sehr unterhaltsam Ihre Seite! Allerdings OHNE einen wirklichen Informationsgehalt. Null-Info nennt man sowas. Dafür eine webpage zu unterhalten zeugt vom Impetus, der angefacht ist: Zersetzung.“
Nun kann sich afdwatch.de durchlesen, wer will, und selbst urteilen. Nur eins zu typischem Gruppenverhalten: ein gemeinsamer Feind schweißt zusammen.
„Ich melde Ihnen hiermit den interessanten Hinweis, daß Sie Menschen auffordern, interessante Hinweise bei Ihnen zu “melden”. Meldepflicht, Helmpflicht, und wie geht das bei Ihnen weiter?“
Genau, wer hat euch eigentlich erlaubt über die AfD zu schreiben!
„Achtung Achtung! hiermit melde ich Ihnen, daß ich heute abend fernsehe.“
Keine weiteren Fragen euer Ehren!
„Ihr passt aber auch gar nicht auf: jetzt hat die AFd schon 80.000 Unterschriften gesammelt und Ihr lebt immer noch im Mai!!!
Was seid Ihr denn für eine lahme Truppe? Oder findet Ihr nix mehr zum Ätzen?
Arschlöcher, armselige!!“
Solche Leute sind der Grund, warum die Lust geschwunden ist, sich mit einer derartigen Partei auseinanderzusetzen – sei sie nur rechtspopulistisch oder habe sie ein fragwürdiges Verständnis von Demokratie. Statt sich inhaltlich mit dem Blog auseinanderzusetzen, wurde in den Zuschriften gezetert – denn offenbar war man nicht in der Lage Argumente hervorzubringen. Das unterfordert intellektuell und macht nur schlechte Laune.
„Ihr Blatt ist demokratiefeindlich und rechtspopulistisch!
Sie lügen und ätzen von morgens bis abends, weil Sie selbst zutiefst undemokratisch und intolerant sind. Sie sind ein Zerstörer
[Name der Redaktion bekannt], seit 70 Jahren aktiv für Demokratie und RECHT… hab IHnen einiges voraus Sie armleuchter!“
Ohne Umgangsformen – vielleicht auch seit 70 Jahren. Aber anscheinend ist es bei Anhängern der AFD üblich, mehr mit Beschimpfungen als mit Argumenten überzeugen zu wollen.
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In diesem Sinne wünscht afdwatch.de allen AfD-Anhängern alles Gute, etwas mehr Einsicht und Selbstreflexion – gerade jetzt vor der Wahl.